Der Traum vom eigenen Café, dem eigenen Restaurant oder der eigenen Bar – wer hat ihn nicht schon einmal geträumt? Doch der Weg dorthin ist nicht immer einfach. Wir geben Tipps, was Sie bei einer Existenzgründung in der Gastronomie beachten müssen.
Die grundlegende Idee: Was? Wann? Wo?
Der Wunsch eine eigene Gaststätte zu eröffnen ist da. Doch was genau soll Ihren Betrieb ausmachen? Die Entscheidung zwischen Restaurant, Café oder Imbissbude ist in diesem Fall leider nicht ausreichend – ein Konzept muss her. In Deutschland gibt es über 180.000 Betriebe im Gaststättengewerbe, die Konkurrenz ist also groß. Dementsprechend müssen Sie sich durch ein Alleinstellungsmerkmal von der großen Masse abheben, um Erfolg zu haben.
Dazu zählt auch, dass Sie Ihre Zielgruppe genau definieren und kennen. Manchmal ist es sogar ratsam, die Zielgruppe möglichst einzugrenzen und eine Nische für sich zu gewinnen. Mit einer Currywurst-Bude für Veganer z.B. erreichen Sie dann zwar nicht den durchschnittlichen Verbraucher, aber erfüllen genau die Bedürfnisse Ihrer kleinen Zielgruppe. In jedem Fall sollten Sie sowohl bei der Konzepterstellung als auch bei der Zielgruppenanalyse die aktuellen Trends der Branche kennen.
Der Erfolg Ihres Ladens steht und fällt mit dem Standort. Ein kleines Beispiel: Sie haben ein einzigartiges Konzept ausgearbeitet, das so noch niemand sonst hat, eröffnen Ihren Laden aber in einem Industriegebiet, wo kaum Laufkundschaft anzutreffen ist. Wenn Sie dann nicht viel Budget in Ihre Marketingaktivitäten stecken (was gerade zu Beginn teuer werden kann), werden Sie es schwer haben, sich zu etablieren. Hier ist man in der Regel gut beraten, wenn man ein wenig höhere Mieten in Kauf nimmt, dafür aber einen belebten Standort bedienen kann.
Natürlich reicht es nicht, eine gute Idee und eine passende Immobilie zu haben. Bei vielen Quereinsteigern ist der Traum von der eigenen Gastronomie schnell ausgeträumt, wenn es an die Buchhaltung und Personalführung geht. Doch zumindest ein fundiertes kaufmännisches Grundwissen ist hier unumgänglich. Bereits bei der Erstellung des Businessplans (s.u.) kann ein ausreichendes Verständnis von Kostenkalkulationen nur von Vorteil sein, um die Finanzgeber zu überzeugen.
Die Finanzierung: Woher kommt das Geld?
Bevor es überhaupt losgehen kann, muss natürlich der finanzielle Rahmen abgesteckt sein. Hier sollten zukünftige Gastronomen sich die folgenden Fragen stellen:
Wie viel Geld benötige ich im Voraus?
Für Renovierungsarbeiten, den ersten Warenbestand und die Beschaffung von Gastronomiegeräten können bereits vor der Eröffnung eine Menge Kosten entstehen. Diese lassen sich übersichtlich in einer Kapitalbedarfsanalyse auflisten.
Welche Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es?
Zunächst liegt es wohl nahe, bei der Bank Ihres Vertrauens einen Kredit bzw. ein Darlehen zu beantragen. Allerdings sollten Sie den Weg in Ihre Bankfiliale nicht ohne einen gut durchdachten Businessplan antreten. Viele Gründer scheitern bereits an dieser Hürde. Der Businessplan besteht aus dem Konzept für Ihren Laden und einem detaillierten Finanzplan – hier erweisen sich wieder kaufmännische Kenntnisse als äußerst nützlich.
Aber auch andere Formen von Fremdkapital können bei der Existenzgründung helfen. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Gastrogeräte zu leasen. Hierbei wird Ihnen der Pizzaofen, der Kontaktgrill oder die Fritteuse für einen vereinbarten Zeitraum zur Nutzung überlassen und Sie bezahlen während dieser Zeit lediglich eine monatliche Leasingrate. Nach Ablauf des Leasing-Vertrages können Sie das Gerät dann wieder zurück geben oder käuflich erwerben. Bei GastroPlus24 funktioniert das Leasing in Zusammenarbeit mit unserem Partner ALBIS ganz einfach und simpel.
Welche laufenden Kosten kommen nach der Eröffnung auf mich zu?
Mieten und Energiekosten, Personalaufwand sowie der Wareneinsatz sind Faktoren, die monatlich immer wieder auftauchen und im Voraus kalkuliert werden sollten. Die Kosten für Wareneinsatz und Personal sollten hierbei besonders pfleglich behandelt werden, da sie in der Regel den größten Teil ausmachen.
Zu welchen Preisen werde ich meine Speisen und Getränke verkaufen können?
Dies hängt natürlich einerseits von den kalkulierten Kosten (s.o.) ab. Aber auch eine Orientierung an den Marktpreisen, den Wettbewerbern und der Nachfrage der Kunden ist hier ratsam.
Die Vorschriften: Im gastronomischen Bürokratie-Dschungel
Zu guter Letzt müssen Sie auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit vor allem an den vielen Stolpersteinen der deutschen Bürokratie vorbei. Die Gewerbeaufsicht ist zuständig für die Vergabe von Gaststättenkonzessionen (ohne die läuft sowieso schon mal gar nichts) und die Vorschriften für die Räumlichkeiten. Beim Gesundheitsamt müssen Sie für sich und Ihre Mitarbeiter die Ausstellung von Gesundheitszeugnissen beantragen. In der Gastronomie oberste Priorität haben außerdem die Hygienevorschriften, zu denen unter anderem die Wareneingangskontrolle, die Schädlingsbekämpfung und die Personalschulungen zählen).
Hinzu kommen außerdem die Gewerbeanmeldung, die Kennzeichnungsvorschriften für Lebensmittel, die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und der Ladenöffnungszeiten. Wenn Sie Musik laufen lassen oder die Übertragung von Fußballspielen zeigen, kommen außerdem noch Kosten für die GEMA und die GEZ auf Sie zu.
Sie sehen, die Liste ist lang und in diesem Umfang auch noch nicht vollständig. Für den Aufbau einer eigenen Gastronomie brauchen Sie eben viel Zeit, Durchhaltevermögen und Biss. Dann kann der Traum auch Wirklichkeit werden.
Umfassende Checklisten, die Ihnen bei der Existenzgründung in der Gastronomie behilflich sein können hat übrigens der Lieferdienst Lieferando auf seinem Blog zusammengestellt.
Nun würden wir aber auch gerne Ihre Meinung hören: Wie war es bei Ihnen? Welche Hürden hatten Sie zu meistern auf dem Weg in die Selbstständigkeit? Haben Sie noch weitere hilfreiche Tipps aus eigener Erfahrung? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
geschrieben von Kati